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Diagnose Glutenintoleranz – und jetzt? Was essen? ▷ Glutenunverträglichkeit

Gluten Unverträglichkeit

Die Diagnose Glutenintoleranz ist kein Grund zum Verzweifeln (Foto: StockLite | Shutterstock)

≡ Inhaltsverzeichnis

Was eine Glutenunverträglichkeit für die Betroffenen bedeutet und was man essen kann, wenn man an einer Glutenintoleranz leidet.

ICD-10: K90.0 Zöliakie

Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Gastroenterologe

Wer kennt das nicht: Durchfall, starke Bauchkrämpfe, unangenehme Blähungen, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Das hört sich eigentlich nach einer Magen-Darm-Grippe an, gleicht aber auch den Symptomen einer Glutenintoleranz. Hat man nämlich keinen Infekt, stimmt möglicherweise etwas mit dem Darm nicht. Oft wird ein Reizdarm diagnostiziert, wenn die Symptome nicht eindeutig einer Krankheit zugeordnet werden können. Doch was, wenn die Diagnose plötzlich doch „Glutenintoleranz“ lautet?

Was ist eine Glutenintoleranz?

Die Glutenintoleranz kennt einige Variationen. Sie reihen von der Zöliakie, einer hochsensitiven Glutenintoleranz, die Betroffene ein Leben lang begleitet, bis hin zur Glutensensitivität, bei der es sich nur um eine vorübergehende Funktionsstörung handeln kann.

Doch was genau bedeutet „Glutenintoleranz“ überhaupt? An welche Vorgänge im Körper ist sie gekoppelt?

Intoleranz ist ein Synonym für Unverträglichkeit. Das heißt, der Darm verträgt Gluten nicht, da er über zu wenig Enzyme zur Aufspaltung von Gluten verfügt. Dadurch wird die Darmschleimhaut geschädigt und die Nahrung kann nicht mehr richtig verdaut werden. Die Folge ist ein akuter Mangel an vielen Nährstoffen, wie Vitaminen, Proteinen oder Mineralien.

Wenn die Glutenintoleranz unbehandelt bleibt, kann es zu Folgeerkrankungen oder weiteren Unverträglichkeiten kommen.

Als Eiweißbestandteil des Getreides ist Gluten in Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste sowie auch in den meist eher unbekannten Getreidesorten Grünkern, Couscous, Emmer, Einkorn, Bulgur, Kamut und Triticale enthalten. Folglich müssen also kommerzielle Backwaren, Nudeln, Müsli, Kuchen und Kekse vom Speiseplan gestrichen und durch glutenfreie Produkte ersetzt werden.

Verstecktes Gluten

Aber Vorsicht! Gluten versteckt sich auch in Produkten, bei denen man es nicht vermuten würde. Viele Produkte enthalten Gluten ohne vorsätzlich Getreideprodukte zu sein. Vorsicht ist vor allem bei Fertigprodukten geboten, aber auch bei Kartoffelchips, die oft einen kleinen Anteil Weizenmehl enthalten. Auch Fleischprodukte können Gluten beinhalten. Man sollte daher nie vergessen, die Liste mit den Inhaltsstoffen durchzulesen, bevor man ein Produkt kauft.

Dabei gibt es einige Dinge zu beachten. Zum einen schreiben viele Firmen nur „Stärke“ als Inhaltsstoff auf die Verpackung. Das hört sich zunächst nicht unbedingt nach Gluten an, es handelt sich aber so gut wie immer um Weizenstärke, falls das Produkt nicht explizit als glutenfrei ausgezeichnet ist.

E-Stoffe

Zum anderen sollte man immer auf Verdickungsmittel achten, die manchmal nur mit E und einer bestimmten Zahl bezeichnet werden. Wer ein Smartphone besitzt kann das schnell im Internet überprüfen, wer nicht sollte sich zuerst informieren, bevor er das Produkt ohne Bedenken genießt. Es kann sich nämlich um modifizierte Stärke handeln, die mitunter auch aus Weizen hergestellt wird. Häufig verwendete glutenfreie Verdickungsmittel sind zum Beispiel Johannisbrotkern (E 410)- oder Guarkernmehl (E 412).

Glutenfreie Produkte

Glutenfreie Produkte gibt es inzwischen in vielen Supermärkten (Foto: ChameleonsEye / Shutterstock)

Alternativen zu glutenhaltigen Produkten

Es gibt unzählige Alternativen zu glutenhaltigen Produkten. Am bekanntesten sind Reis, Kartoffeln und Mais. Weniger bekannt ist die Quinoapflanze, die einen hohen Mineralstoff- und Eiweißgehalt hat und deren Samen auch als Inkareis bezeichnet werden. Weitere Alternativen sind zum Beispiel Amaranth, Hirse, Teff, Buchweizen, Johannisbrotkernmehl, Guakernmehl, Tapioka, Maniok und Kastanienmehl. Inzwischen bekommt man fast in jedem Supermarkt glutenfreie Nudeln, meist aus Reis- und/oder Maismehl. Hier sind die Nudeln mit höherem Anteil an Reismehl zu empfehlen, da ein hoher Anteil an Maismehl die Nudeln beim Kochen zusammenkleben lässt.

Glutenfreies Brot

Beim Brot gestaltet es sich etwas schwieriger. Wer in der Großstadt lebt hat oft Glück und kann bei speziellen Bäckereien frisches, glutenfreies Brot bestellen. In einigen Läden gibt es aber auch schon fertig gebackenes, glutenfreies Brot, abgepackt.

Tipp: Nach dem Toasten schmeckt glutenfreies Brot meist besser.

Wer selbst backen möchte, sollte auf eine Mischung verschiedener, glutenfreier Mehle achten, da davon Geschmack und Konsistenz abhängen.

Im Grunde ist glutenfrei Leben gar nicht so schwer. Man muss bloß wissen, worauf es ankommt und welche Tricks es gibt. Da immer mehr Menschen glutenfrei essen, haben sich der Geschmack und die Qualität im letzten Jahrzehnt erheblich verbessert.

Leidest Du unter Glutenintoleranz?

Wurde die Unverträglichkeit durch einen Arzt diagnostiziert? Welche Symptome haben Dich zum Arztbesuch veranlasst? Auf welche Lebensmittel reagierst Du besonders stark? Hast Du Tipps für glutenfreies Essen?

Schreib uns uns Deine Fragen, Meinungen und Erfahrungen. Wir freuen uns über Ihr Feedback, direkt unter diesem Artikel – in den Kommentaren. Du hilfst damit auch anderen Betroffenen.

[yarpp]
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